Eine Winterreise nach finnisch Lappland
von Gerald und Irmgard Kettner
Beim Nennen unseres Reiseziels starrten uns manche Mitbürger entgeistert an und fragten: „Was wollen die Pinzgauer im Winter in Lappland???“
Tja, das mussten wir selber herausfinden und so ging es Anfang März, da die Tage dort schon länger werden, von München per Flugzeug nach Helsinki.
In Helsinki angekommen, bei leichtem Regen, Wind und Kälte, flüchteten wir schnell in eine kleine Tapas-Bar, um uns ein wenig aufzuwärmen. Danach gingen wir das kurze Stück zum Bahnhof, wo wir den Nachtzug nach Rovaniemi gebucht hatten.
Der Nachtzug brachte uns in 12 Stunden nach Rovaniemi, der Hauptstadt der Sami und von finnisch Lappland. Unser Abteil war mit Dusche und WC ausgestattet und wir schliefen sehr angenehm.
Um 06.00 Uhr Früh standen wir bei -10° C am Bahnhof in Rovaniemi. Um die Zeit bis zur Übernahme des Mietwagens zu überbrücken, machten wir uns auf den Weg in die City.
ROVANIEMI, HAUPTSTADT DER SAMI
Rovaniemi ist die Hauptstadt von Lappland, einer Landschaft in Nordfinnland. Sie wurde im zweiten Weltkrieg durch die deutsche Wehrmacht fast vollständig zerstört. Heute ist Rovaniemi eine moderne Stadt, bekannt als „offizielle“ Heimat des Weihnachtsmannes und für ihre Nordlichter. Hier befindet sich zudem das Arktikum, Museum und Zentrum der Wissenschaft für die Arktis und die Geschichte von Finnisch-Lappland. Das Wissenschaftszentrum Pilke erzählt mit einer interaktiven Ausstellung vom Leben in den nordischen Wäldern.
Quelle:www.google.com
DAS ARKTIKUM MUSEUM
Das Arktikum ist eines der Highlights von Rovaniemi. Mit € 20,00 für das Ticket, lernt man die Flora und Fauna des „Hohen Norden“ kennen und auch die Geschichte und Lebensweise der Sami in Finnland. Interaktiv erlebt man auch die Faszination der Nordlichter. Der Besuch dieses Museums ist sehr empfehlenswert!
Nach der Übernahme des Leihwagens fuhren wir in ca. 10 Minuten mit dem Auto ins „Santa Claus Village“.
Dorthin, wo der Weihnachtsmann wohnt…ggg
SANTA CLAUS VILLAGE
Es mag für manche kitschig sein, aber dieses Weihnachtsmanndorf genau am Polarkreis, bietet für jung und alt eine tolle Atmosphäre auch außerhalb der Weihnachtszeit und ganz besonders, wenn die Dämmerung einsetzt.
Nachdem wir ein tolles Chalet bezogen haben, blieb noch genug Zeit für eine Erkundungstour. In der Abenddämmerung wurde es sehr ruhig und beschaulich. Die Tagesbesucher waren schon weg und es kehrte Stille ein. Die diversen Shops machten schon zu, nur zwei Restaurants hatten noch offen. Wir beobachteten die Rentiere, die am Heu und an den Flechten herum knabberten. Zum Schluss landetetn wir schließlich genau bei Santa Claus, der sich viel Zeit nahm und uns mit wertvollen Tipps für Touren in der Umgebung versorgte.
Für die richtigen Frosties gibt es auch die Möglichkeit im Eishotel abzusteigen. Aber für unsere alten Knochen, war das viel zu kalt und viel zu teuer…ggg.
Abendessen mit regionalen Spezialitäten
Sprungschanzen und Skigebiet in Rovaniemi
Besuch bei Rudolph
APUKKA RESORT
Eine schöne Wanderung vom Apukka Resort mit Hotel, Restaurant, Seesauna, Tippi und Glasiglus über den zugefrorenen See und die lichten Wälder.
Unser Haus von Dimitri
Für die nächsten zwei Tage suchten wir uns ein kleines Haus mit Sauna. Bei Dimitri, einem russischen Auswanderer, konnten wir für € 50,00 pro Nacht ein kleines, gemütliches Häuschen mit Sauna mieten.
Wintertrekking im Nationalpark Napapiiri
Bei den Huskys
Northern Lights
Nordlichter sind für uns etwas ganz Faszinierendes. Vielleicht liegt es in der Kombination aus ihrem magischen, tanzenden Farbenspiel am kalten und klaren nordischen Nachthimmel, ihren wissenschaftlichen Ursachen mit Sonnenwinden und Magnetfeldern und der tiefen Ehrfurcht, die sie beim Betrachter auslösen. Sie bieten nicht nur ein physikalisches Schauspiel, sondern vermitteln durch Mythen das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein.
KOROUOMA SCHLUCHT
Unser Blockhaus in Himmerki bei Posio
Versorgungsmöglichkeiten
Bei den Autofahrten heißt es immer genug Benzin im Tank zu haben, da das Tankstellennetz große Abstände hat. Aber bei jeder Tankstelle gibt es einen angeschlossenen Laden, wo man vom Autoreifen, über Bücher, Gummistiefel, Handschuhe, Lebensmittel und Fastfood inkl. ausgezeichnetem Kaffee alles bekommt, um zu überleben – also typische Greißler, so wie es bei uns früher auch war! Man trifft sich hier um einzukaufen, einen Kaffe zu trinken, auf einen Plausch mit den Nachbarn und macht auch immer wieder Musik.
RAAJÄRVI – MINERS VILLAGE
In dieser alten Minensiedlung leben noch ca. 50 Personen das ganze Jahr. Hier gibt es viele Langlaufloipen, Snowmobile-Tracks, im Sommer Beeren in Hülle und Fülle und viele Rentiere. Auch zum Jagen kommen die Finnen gerne hierher.
Selbstversorgung
Noch eine Nacht bei Santa Claus
Bevor es mit dem Zug zurück nach Helsinki ging, verbrachten wir noch eine Nacht im Santa Claus Village und genossen tolle Atmosphäre bei klarer, kalter Luft, und einer totalen Ruhe und stimmungsvollen Beleuchtung. Immer wieder ging ich in der Nacht in die Kälte hinaus, um noch einmal die Polarlichter sehen zu können. Leider blieb es bei der Sehnsucht…
Fazit
Das Fazit unserer Winterreise in den hohen Norden Finnlands zu den Sami fällt überwältigend aus. Obwohl die Landschaft flach bis hügelig ist, wird diese nie eintönig. Immer wieder gibt es wilde und große Flüsse, herrliche Wälder mit markierten Wegen und Stegen. Die Kota als Grillplatz und Notbiwak ist überall kostenlos zu benützen. Dabei fällt auf, dass Feuermachen überall erlaubt ist, kein Müll zurückgelassen wird, überall gratis Feuerholz zur Verfügung gestellt wird und immer eine Hacke und eine Säge vorhanden ist, die auch nicht gestohlen werden!
Wäre das in Österreich nur auch so…..hmmm!
Es gibt kleine, aber feine Skigebiete, mit Grillplätzen und Hütten. Zur Piste gelangt man oft per Auto, auf guten Straßen mit durchgehender Schneefahrbahn, bis zur Bergstation und dann öffnet sich das Skigebiet nach unten.
