Erster Parallel-Stollen im Schmittentunnel wird nun finalisiert / Kürzere Fluchtwege, mehr Sicherheit / Tunnelsperre für Bauarbeiten von 3. bis 13. November

Der Schmittentunnel in Zell am See bekommt Flucht- und Rettungsstollen. Im Oktober und November 2025 wurden die Stollen mit dem Haupttunnel verbunden. Die Fluchtwege verkürzen sich von auf bis zu drei Kilometer auf rund 350 Meter, ein enormer Gewinn für die Sicherheit. Im Bild: Referatsleiter Christian Cecon und Projektleiter Josef Krammer, Referat Straßenbau Land Salzburg mit Christoph Sturm (Projektleiter ARGE Flucht- und Rettungsstollen), Christoph Schachner (Örtliche Bauaufsicht), Korbinian Holm (Örtliche Bauaufsicht) und Florian Stockhammer (Bauleitung). Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter.

Der Bau der Flucht- und Rettungsstollen für den Schmittentunnel ist ein Megaprojekt. Meter für Meter arbeitet man sich im Berg meist unbemerkt voran. Vor kurzem wurde der Abschnitt Nord fertiggestellt und die Verbindungen zum Haupttunnel geschlagen. Und man plant schon an den nächsten Bauphasen. Bis 2030 sollen dann insgesamt 4,3 Kilometer Stollen für mehr Sicherheit sorgen.

Reportage. Das Land Salzburg investiert rund 95 Millionen Euro in das Sicherheitspaket des Schmittentunnels. Alleine rund 76,5 Millionen Euro davon fließen in den Bauer der Flucht- und Rettungsstollen, die die Sicherheit massiv erhöhen. Eine Reportage vom Bau und den Sprengungen der Fluchtstollen. Im Bild: Symbolbild Tunnel 11.3.2025 Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter

Mehr als ein Jahr wurde der erste Teil der Flucht- und Rettungsstollen aus dem Berg herausgesprengt, jetzt sind die Betonmischwagen und Arbeiter am Zug, die Arbeiten zu finalisieren. Und es gibt gute Neuigkeiten: Alles ist im Zeitplan, schon im Laufe des Jahres 2026 wird der erste Stollen in Betrieb gehen und für mehr Sicherheit sorgen. Deshalb wuselt es im Tunnel auch nach wie vor, es wird in mehreren Schichten an der Fertigstellung gearbeitet.

Notwendige Sperren

Um die Verbindungen zwischen dem Haupttunnel und den Flucht- und Rettungsstollen fertig machen zu können, waren und sind Sperren des Schmittentunnels nötig. „Für die Herbstferien werden wir den Tunnel wieder öffnen, aber von 3. bis 13. November müssen wir noch einmal sperren. Das haben wir angekündigt und ist für die finalen Arbeiten einfach nötig“, erklärt Projektleiter Josef Krammer, Referat Straßenbau beim Land Salzburg.

Sicherheit für Millionen von Autofahrern

„Wir haben mit diesem Megaprojekt ein wichtiges Ziel: die Sicherheit im viel befahrenen Tunnel massiv zu erhöhen. Rund sechs Millionen Fahrzeuge nutzen den Schmittentunnel jedes Jahr. Die Flucht- und Rettungsstollen sind das Herzstück des Sicherheitsupdates zu dem wir auch verpflichtet sind“, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stefan Schnöll.

Erster Meilenstein geschafft

Bis 2030 sollen insgesamt rund 4,3 Kilometer Flucht- und Rettungsstollen fertig sein. Der erste Teilabschnitt im Norden von Zell am See ist nun fast geschafft. „Wir haben die Sprengungen und den Vortrieb auf rund 1,8 Kilometer Länge abgeschlossen. Er reicht ungefähr vom so genannten Schmitttengraben bis zum Ende des Tunnels in Maishofen. Rund 63.000 Kubikmeter Fels wurden dabei aus dem Berg geholt, dafür waren rund 1.150 Sprengungen nötig. Jetzt fehlt nur noch der Ausbau dieses Abschnittes und gleichzeitig bereiten wir schon die Arbeiten am nächsten Abschnitt vor“, erklärt der Projektleiter Josef Krammer.

Verbindungen zum Haupttunnel

Eines der Hauptziele ist es, die Fluchtwege zum Beispiel bei einem Brand im Tunnel zu verkürzen. Insgesamt wird es 13 neue Verbindungen zu den Parallelstollen geben, bisher waren es nur zwei. Das heißt: Im Notfall hätte man im schlimmsten Fall rund drei Kilometer zu Fuß zurücklegen müssen, um sich in Sicherheit zu bringen. In Zukunft werden es rund 350 Meter sein. „15 statt zwei Fluchtmöglichkeiten bedeuten eine massive Verbesserung der Sicherheit. Man kann sich vorstellen, dass bei einem Notfall jede Minute zählt“, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stefan Schnöll. Gesamt werden hier in Zell am See in die Tunnelsicherheit rund 95 Millionen Euro vom Land Salzburg investiert, alleine die Fluchtstollen belaufen sich auf rund 76,5 Millionen Euro.

Ombudsstelle bewährt sich

Mehr als 1.000 Sprengungen über insgesamt 420 Tage verteilt, das war für die Anrainer natürlich hör- und spürbar. „In dieser Hinsicht waren wir über die extra eingerichtete Ombudsstelle mit den Anrainern in gutem Austausch. Wir haben in diesen Fällen Kontakt zu den Betroffenen aufgenommen und im Rahmen unserer Möglichkeiten zum Beispiel mit den Nachtsprengverboten reagiert“, so Krammer. Das bewährte Konzept ist auch für den zweiten Abschnitt vorgesehen.

Eckpunkte zum Projekt

Quelle: Salzburger Landeskorrespondenz

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