EINE RUNDREISE DURCH DIE RHODOPEN UND IN DAS RILA GEBIRGE JULI 2025
Ein Reisebericht von Gerald und Irmgard Kettner

Zusammen mit seiner Frau Irmgard entdeckte Gerald Kettner das unbekannte Bulgarien. In diesem Bericht teilen die beiden ihre Erlebnisse und Fotos mit uns.
Anreise und Route
Kultur
Bergabenteuer



Jede Reise ist ein Anfang und bringt dich ein Stück näher zu dir…
Daher ging es auch heuer wieder in eine Gegend, die für viele von uns unbekannt ist, manchmal verrufen, da das Land lange Jahrzehnte hinter dem „Eisernen Vorhang“ lag und wir uns auch kaum damit beschäftigt haben. Eine slawische Sprache, eine andere Schrift, eine andere Religion und eine Geschicht, die uns nicht so bekannt ist. Daher war unser Plan, viel Neues zu entdecken, Land und Leute besser kennen zu lernen und auch die Schluchten und Berge zu Fuß zu erkunden.
Zu unserem großen Glück hatten wir mit Antoaneta Kutscha-Manova eine quasi einheimische Begleiterin, die uns die Schätze ihrer ehemaligen Heimat näher brachte. Außerdem wurden wir durch ihre Eltern hervorragend versorgt.
Da die heurige Hitzewelle mit 40 Grad und diversen Waldbränden in Süd- und Südosteuropa unsere geplante Anreise über Kroatien, Montenegro und einer Durchquerung Griechenlands mit dem Camper zu beschwerlich machte, entschlossen wir uns kurzfristig mit dem Flugzeug anzureisen.
Die Ticketpreise mit Austrian Airlines von Wien nach Sofia waren sehr günstig (€ 260,00 für 2 Personen inkl. 23kg Gepäck für hin und retour). Die Flugzeit betrug ca. 1 Stunde und 20 Minuten bis wir um Mitternacht in Sofia ankamen.
Das erste und einzige Mal während der gesamten Reise, wurden wir hier von einem Taxifahrer betrogen. Zuerst wurden wir immer wieder abgelehnt, das Hotel lag nur 3km vom Airport Sofia entfernt, dann um 00:30 Uhr bekamen wir endlich ein freies Taxi und der Fahrer verwies bei den Preisverhandlungen auf sein Taximeter. Wir rechneten mit ca. 10 €, mussten dann aber € 25 bezahlen! Daher bekamen wir die Empfehlung, das Taxi mit der Nummer und dem Kennzeichen direkt vor dem Hotel zu fotografieren, dann wagen es diese Gauner nicht zu betrügen.



Nach der Übernahme des Leihwagens am nächsten Vormittag, ging es von Sofia Richtung Plovdiv auf der schön ausgebauten Autobahn und weiter auf einer breiten mehrspurigen Landstraße nach Asenowgrad.Von dort waren es noch 12km bis zu unserem Hotel Diana in Cherven, einem kleinen Dorf.
Unser Basislager das Hotel Diana in Cherven




Tag 1
Vom Hotel Diana aus ging es zuerst zurück nach Asenowgrad und dann weiter eine schmale, aber landschaftlich schöne Straße, zwischen Felsen, Wald und Fluss nach Batschkowo.
Die Festung Asen und das Kloster Batschkowo
Das Kloster Batschkowo (bulgarisch Бачковски манастир Batschkowski manastir) liegt im Süden Bulgariens, etwa 30 km südlich der zweitgrößten Stadt Plovdiv. Für einen Tagesausflug ist es ein idyllisches und besonderes Ausflugsziel. Es liegt am Nordrand der dicht bewaldeten Rhodopen und am Ufer des Flusses Asseniza. Batschkowo ist ein Wallfahrtsort, der von den Bulgaren sehr verehrt wird. Das bulgarisch-orthodoxe Kloster ist das zweitgrößte des Landes und gilt als Wallfahrtsort und Nationalheiligtum.
Fährt man von Plovdiv in Richtung Süden, kommt man zunächst an der sehenswerten Festung Asen vorbei.



Sie ist schon von weitem sichtbar. Die Burg thront zusammen mit einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert hoch oben auf einem Felsrücken. Wir gingen vom Auto auf dem Parkplatz über eine steinerne Stiege und einen in den Fels gehauenen Weg zur nur noch als Ruine erhaltene Festung. Diese historische Stätte ist sicher einen Abstecher wert und bietet einen herrlichen Ausblick auf die Rhodopen und Richtung Asenowgrad. – In der Festung besichtigten wir die Reste der ehemaligen Originalfresken und eine kleine Kirche.

Kloster Batschkowo

Das Auto parkten wir an der Zufahrtsstraße zum Kloster. Der Fußweg bis zum Klostereingang ist gesäumt von verschiedenen Pilger- und Souvenierständen mit orthodoxen Ikonen, typischer farbenfroher bulgarischer Keramik, Kunsthandwerk und regionalen Produkten, wie z.B. Honig und Marmeladen oder auch Käse.



Das Kloster wurde im 11. Jahrhundert gegründet und ist im byzantinischen Stil erbaut. Im malerischen Innenhof fallen Kakibäume und Davidskiefern auf. Eine Besonderheit ist ein 300 Jahre alter chinesischer Jujubebaum, aus dessen Früchten ein besonderer Schnaps hergestellt wird.
Heute ist es immer noch ein aktives Kloster, in dem Mönche leben und arbeiten. Der Klosterkomplex bietet auch Übernachtungsmöglichkeiten für Pilger und Reisende. Neben der beeindruckenden Gesamtanlage sind vor allem drei Sakralbauten sehenswert: die Erzengelkirche (Sveti Archangeli), die Hauptkirche, die Nikolauskapelle und das Beinhaus (Ossuarium).
Das Batschkowo-Kloster ist das zweitgrößte Kloster in Bulgarien. Es wurde 1083 von Grigorius Bacchuriani, einem bekannten byzantinischen Staatsmann gegründet. Aus dieser Zeit stammen nur die Grabstätte und die Kirche “St. Archengels”. Seine untere Etage wurde von Sachari Sograf und seinen Schülern 1841 bemalt.
Die Konzil-Kirche “Heilige Mutter Gottes” (1604) wurde 1845-50 bemalt. Dort kann man die Ikone “Mutter Gottes Eleussa” aus dem Jahre 1310 bewundern.
Dieser Ikone werden viele Wunder nachgesagt und die Gläubigen schreiten daher 3 Stufen hinauf um diese silberfarbene Ikone zu berühren und Heilung oder Linderung zu erfahren. Auch bei meiner Frau, die von sehr schlimmen Rückenschmerzen geplagt war, hat die Berührung der Ikone geholfen…wie auch immer….sie konnte schmerzfrei und aufrecht gehend die Kirche verlassen.
Das Klostermuseum ist sehr reich an Exponaten, wie z.B. liturgische Gefäße, zahlreiche Ikonen und Bücher.
Mittagessen im Restaurant am Wasserfall
Nach dem Rundgang suchten wir uns einen schattigen Tisch im Gastgarten beim Wasserfall.

Es gab einen bulgarischen Salat mit verschiedensten Spezialitäten und dazu Forelle vom Holzkohlegrill. Es schmeckte uns allen ausgezeichnet und die Portionen waren sehr, sehr groß. Den Salat konnten wir nicht einmal zu dritt verspeisen.

Von wundervollen Ikonen zu den wundervollen Torten
Für das Dessert mit selbstgemachten Kuchen, Torten und Eis und verschiedensten Kaffeespezialitäten (ca. 2 €) besuchten wir die Konditorei „Niko“ in Asenowgrad. Hier ist alles hausgemacht und köstlich. Auch die selbstgemachten Säfte schmecken hervorragend, z.B. 1 Liter frischer Minzesaft kostete € 4,00.
Nach einer kurzen Rückfahrt erholten wir uns im schönen Hotelpool bei Diana und ließen den Abend bei einem Ouzo ausklingen.
Ein Spaziergang durch die Altstadt von Plovdiv
Als die älteste durchgehend bewohnte Stadt Europas ( ca. 8.500 Jahre) ist Plovdiv eine Fundgrube an Geschichte, Kultur und architektonischen Wundern. Die Stadt lädt ein, die charmanten Kopfsteinpflasterstraßen, alten Ruinen und die lebendige Kunstszene zu erkunden. Egal, ob man ein Geschichtsinteressierter, Kunstliebhaber oder einfach nur ein Reisender auf der Suche nach neuen Erfahrungen ist, ein Spaziergang durch die Altstadt von Plovdiv wird alle mit Sicherheit verzaubern und inspirieren.
Die Altstadt von Plovdiv birgt eine Fülle an historischer Bedeutung, die bis in die Antike zurückreicht. Die Fotos zeigen das antike Stadion mit Zuschauertribünen und dem Tor der Gladiatoren.
Als eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Städte Europas hat Plovdiv eine reiche Geschichte, die in den ortsansässigen Ruinen, Bauwerken und Denkmälern zum Ausdruck kommt. Von römischen Amphitheatern bis hin zu osmanischen Moscheen spiegelt die Architektur der Altstadt die vielfältigen kulturellen Einflüsse wider, die über die Jahrhunderte hinweg auf die Stadt gewirkt haben. Ein Spaziergang durch diese historischen Straßen ist daher nicht nur eine Augenweide, sondern auch eine Reise durch die Zeit, die das Erbe und die Traditionen von Plovdiv zum Leben erweckt.
Architektur und Sehenswürdigkeiten: Ein Überblick über die Highlights
Von den imposanten römischen Ruinen bis zu den prächtigen osmanischen Moscheen gibt es eine Vielzahl von architektonischen Meisterwerken zu entdecken. Ebenso beeindruckend sind die malerischen Kopfsteinpflasterstraßen, die von bunten Häusern gesäumt sind. Heute hat Plovdiv 347.000 Einwohner und war 2019 die Kulurhaupstadt Europas.
Kulturelles Erbe und Traditionen: Was macht Plovdiv einzigartig?
Plovdiv zeichnet sich nicht nur durch seine beeindruckende Architektur aus, sondern auch durch sein reiches Kulturerbe und seine tief verwurzelten Traditionen. Die Stadt ist stolz auf ihre vielfältige Geschichte, die sowohl römische, osmanische als auch bulgarische Einflüsse umfasst. Dieser kulturelle Schmelztiegel spiegelt sich in der lokalen Küche, den Festivals und den Handwerkskünsten wider, die noch heute lebendig sind. Durch die Erhaltung und Pflege ihres Erbes bewahrt Plovdiv nicht nur seine Identität, sondern lädt auch Besucher dazu ein, in die reiche Geschichte und die einzigartige Kultur dieser faszinierenden Stadt einzutauchen.

Warum ein Besuch in der Altstadt von Plovdiv lohnenswert ist?
Ein Spaziergang durch die Altstadt von Plovdiv bietet nicht nur die Möglichkeit, die beeindruckende Architektur und reiche Kultur dieser historischen Stadt zu entdecken, sondern auch einen Einblick in ihre faszinierende Vergangenheit zu gewinnen. Von historischen Ruinen bis hin zu malerischen Straßen und Plätzen – die Altstadt von Plovdiv verspricht eine Reise in die Geschichte und eine bewegende Begegnung mit der einzigartigen Atmosphäre dieser charmanten bulgarischen Stadt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!
Ein unvergesslicher Opernabend im antiken Amphitheater
Mittels unserer bulgarischen Freunde Niko und Antoaneta konnten wir Tickets für die Oper „Orpheus und Eurydike“ von Christoph Willipald Gluck erwerben. Es war eine sehr warme Julinacht mit über 30 ° C. Die Aufführung war sehr eindrucksvoll, sowohl das Bühnenbild, die musikalischen Leistungen als auch die Choreographie.


Am Tag 3 ging es zu den Wunderbrücken „Tschudnite Mostove“
Nach einer etwa zweistündigen Fahrt auf immer schmaler werdenden Straßen erreichten wir einen kleinen Parkplatz im Wald, eingebettet in die Berge. Zu Fuß machten wir uns dann auf den Weg, vorbei an einem kleinen Imbiss, und hinunter zum Fluss.
Dort eröffnete sich vor uns ein atemberaubender Ausblick. Über uns ragten gigantische Natursteinbrücken auf – sieben an der Zahl –, über die wir gehen konnten. Es war angenehm kühl am Wasser und im Schatten der Bäume.

Nachdem wir den Fluss auf einer kleinen Holzbrücke überquert hatten, setzten wir unsere Tour auf den felsigen Brücken fort, bevor wir uns an der Snackbar mit kalten Getränken, Espresso und Joghurt verwöhnten.
Das Skigebiet Pamporovo
Nach etwa eineinhalb Stunden Fahrt erreichten wir das Skigebiet Pamporovo (1400-1900m, 13 Lifte), wo wir uns ein spätes Mittagessen in einem Restaurant gönnten und einen großen Salat und verschiedene bulgarische Spezialitäten genossen. Die Preise waren bemerkenswert vernünftig und die Qualität des Essens war ausgezeichnet. Nach einem kurzen Spaziergang durch das Skigebiet machten wir uns auf den Weg zurück nach Cherven.




Tag 4: Das rätselhafte antike thrakische Heiligtum am Belintash
Am vierten Tag unserer Reise machten wir uns mit Antoaneta auf den Weg zum beeindruckenden antiken Heiligtum am Belintash. Dieses faszinierende Kultstätte ist von zahlreichen Legenden und Mythen umgeben, was den Besuch noch mystischer machte. Das Plateau-artige Felsgebilde erstreckt sich über eine Länge von etwa 750 Metern, ist zwischen 30 und 50 Meter breit und ragt bis zu 35 Meter in die Höhe.

Nach einem ca. 40minütigen Aufstieg durch den Wald und vorbei an interessanten Felsformationen mit herrlichem Ausblick auf die umliegenden Berge, erreicht man das Gipfelplateau.
Der Belintash besteht aus vulkanischem Sedimentgestein, genauer gesagt vulkanischer Tuffe, was ihm eine einzigartige Erscheinung verleiht. Historisch gesehen wird angenommen, dass dieses Gebiet seit Jahrtausenden als Kultstätte für Schamanen und Druiden diente. Hier wurden Opfer gebracht und energetische Rituale durchgeführt, um Kraft und Schutz zu erlangen.
Interessanterweise gibt es auch moderne Theorien, die den Belintash mit außerirdischer Präsenz in Verbindung bringen. Die symmetrischen Löcher im Felsen, die wie Abdrücke von Landestelzen aussehen, lassen manche Menschen vermuten, dass hier einst Landeflächen für UFOs waren. In der Mitte des Plateaus befindet sich eine Vertiefung, die an einen Raketentriebwerk erinnert – eine faszinierende Beobachtung, die die Fantasie beflügelt.
Besonders beeindruckend sind die Naturbecken, die mit Wasser gefüllt sind und über Abflussrinnen verfügen. Diese Becken trocknen niemals aus, egal wie heiß der Sommer ist, was auf die besondere Beschaffenheit des Gesteins und die energetische Kraft des Ortes hinweisen soll.

Der Besuch am Belintash war für uns eine Reise in die Vergangenheit und eine Begegnung mit einem Ort voller Geheimnisse und Energie. Es war spannend, die Legenden zu hören und die mystische Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.
Zum Mittagessen fuhren wir in ein verlassenes Bergdorf, das in den letzten Jahren liebevoll revitalisiert wurde. Heute erstrahlt das Dorf in neuem Glanz und beherbergt Hotels und Resorts, die nach alten Vorbildern gestaltet wurden. Die Architektur verbindet Tradition mit modernem Komfort und schafft eine einzigartige Atmosphäre.
Das Essen war typisch regionale Küche, frisch zubereitet und voller authentischer Aromen. Dazu gab es ein kühles, einheimisches Bier, das perfekt zu den warmen Temperaturen und dem rustikalen Ambiente passte. Es war eine wunderbare Gelegenheit, die lokale Kultur durch Kulinarik und Atmosphäre hautnah zu erleben.
Übernachtung in der Hütte Marciganitsa auf dem Bergplateau
Unsere Unterkunft für die Nacht war die Hütte Marciganitsa, die auf einem malerischen Bergplateau liegt. Die Lage ist einfach traumhaft: Ein Fußballplatz, zahlreiche Wanderwege und ein kleiner Pool laden zum Entspannen und Aktivsein ein. Im Winter verwandelt sich die Gegend in ein kleines Skigebiet mit einem Skilift und Skiverleih, was die Hütte zu einem perfekten Ort für Wintersportler macht.

Mittels einer abendlichen Wanderung erkundeten wir, Antoaneta, Niko, Irmgard und ich die Umgebung.







Das Restaurant vor Ort bietet eine ausgezeichnete Küche, die regionale Spezialitäten serviert. Besonders beeindruckend ist der großartige Ausblick über die Rhodopen, der sich von der Terrasse aus bietet – ein echtes Highlight, das den Aufenthalt unvergesslich macht.
Die Kombination aus Natur, Komfort und kulinarischen Genüssen macht die Hütte Marciganitsa zu einem idealen Ort, um die Schönheit der Berge zu genießen und sich zu entspannen. Die Mädels im Restaurant und an der Rezeption waren überaus freundlich und hilfsbereit. Auch der Chef nahm sich viel Zeit zu einer netten Plauderei und gab uns viele Informationen zu weiten Highlights in der Umgebung.
Die Kombination aus Natur, Komfort und kulinarischen Genüssen macht die Hütte Marciganitsa zu einem idealen Ort, um die Schönheit der Berge zu genießen und sich zu entspannen.
Tag 5: Abenteuer in der Karsthöhle und Gipfelglück auf dem Berg Popa
Nach einer erholsamen Nacht im Berghotel Marciganitsa machten wir uns zu Fuß auf den Weg zu einer besonderen Attraktion – der „Perle von Dobrostan“, einer beeindruckenden Karsthöhle. In nur etwa 20 Minuten erreichten wir die Höhle, die auch als „dobrostanski bisser“ bekannt ist. Nach der kleinen Gebühr und mit interessanten Informationen ausgestattet, durften wir die Höhle eigenständig erkunden.

Der Einstieg führte über eine sehr steile Leiter in die faszinierende Unterwelt. Dort erwarteten uns beeindruckende Stalaktiten und Stalagmiten sowie eine Säule, die an den Pokal der Fußballweltmeisterschaft erinnert – ein einzigartiges Naturkunstwerk. Nach diesem beeindruckenden Erlebnis bestiegen wir den Berg Popa, der eine herrliche 360-Grad-Aussicht bietet. Der Blick über die umliegende Landschaft war atemberaubend und rundete den Tag perfekt ab.












Tag 6: Am Vormittag von Cherven nach Kardzhali – Der Adlerfelsen „Orlov Kamsak“
Am Morgen verließen wir Cherven und machten uns auf den Weg Richtung Süden, in die Stadt Kardzhali. Kurz vor der griechischen Grenze lag ein besonderes Naturwunder, das unsere Aufmerksamkeit auf sich zog – der sogenannte Adlerfelsen „Orlov Kamsak“. Der Felsen befindet sich in den Rhodopen, in der Nähe des Dorfes Slatograd, und ist eine beliebte Attraktion für Wanderer und Naturliebhaber. Seine markante Form, die an einen Adlerkopf erinnert, macht ihn zu einem beeindruckenden Anblick. Von oben bietet sich eine malerische Aussicht auf die umliegende Landschaft, die das Erlebnisnis noch unvergesslicher macht.




Auf dem Weg zum Adlerfelsen durch einige moslemische Dörfer.

Besonders faszinierend sind die zahlreichen in den Felsen gehauenen Nischen, die etwa 70×60 cm groß sind. Bis heute rätseln Archäologen und Historiker, wie die Thraker diese Nischen errichtet haben und wozu sie gedient haben könnten. Dieses Mysterium verleiht dem Ort eine besondere Magie und lädt zum Staunen und Nachdenken ein. Ein wirklich beeindruckender Tag voller Naturwunder und historischer Rätsel mitten im Wald!






Tag 6: Am Nachmittag zur Teufelsbrücke „Djavolskijat Most“
setzten wir unsere Reise fort, indem wir eine enge Bergstraße entlangfuhren. Nach einer kleinen Ansiedlung erreichten wir die berühmte „Teufelsbrücke“ (Djavolskijat Most). Der Legende nach wurde diese Steinbrücke im hintersten Talwinkel von einem jungen Baumeister gebaut, der angeblich die Hilfe des Teufels in Anspruch nahm. Dank dieser dunklen Unterstützung wurde die Brücke nie mehr vom Hochwasser fortgeschwemmt – ein beeindruckendes Natur- und Bauwerk zugleich.
Als Dank für die Hilfe des Teufels soll der Baumeister das Gesicht des Teufels in die Brücke eingearbeitet haben. Wer genau hinsieht und ein bisschen Fantasie hat, kann den liegenden Kopf des Teufels im Stein erkennen – ein mystischer und faszinierender Anblick.
Der Besuch der „Teufelsbrücke“ rundete unseren Tag ab und hinterließ ein Gefühl von Staunen und mit einer faszinierenden Legende.










Tag 7: Besteigung des Musala, mit 2925m der höchste Berg Bulgariens und des Balkan.
Heute Früh ging es um 06:00 Uhr mit dem Auto Richtung Borovets ins Rila Gebirge. Nach ca. 2 1/2 Stunden Fahrt über landschaftlich schöne Straßen, gelangten wir in dieses Skigebiet. Zuerst hatten uns die großen Hotelkomplexe überrascht, aber dazwischen waren kleine Holzhäuser mit Restaurants und Shops eingebettet, die an Kanada erinnerten.




Mit der Seilbahn ging es in ca. 25 Minuten zur Bergstation Jastrebez auf 2.300m Höhe.




Von dort kletterten wir in ca. 3 1/2 Stunden, zuerst durch einen dichten Latschengürtel, und dann über einen verblockten Grat und diverse Vorgipfel auf den Musala (2.925m), den höchsten Gipfel Bulgariens und des gesamten Balkan. Es war sehr kühl und die Wolken und Nebelschwaden hüllten uns immer wieder ein. Kaum zu glauben, dass es zur selben Zeit in Plovdiv 40° C hatte!








Der Gipfel ist ein großes Plateau mit zwei großen Bauwerken. Einmal eine unbewirtschafteteHütte und eine meteorologische Station (blau).







Der Abstieg erfolgte auf der Normalroute über einen steilen und sandigen Weg hinunter zu den Rilaseen. Vorbei am Biwak mit dem blauen Dach und einem köstlichen Trinkwasserbrunnen ging es hinunter zur Musalahütte.







Von dort erfolgte dann der Rückweg über eine leicht ansteigende Schotterstraße zurück zur Bergstation der Seilbahn. Insgesamt betrug die zurückgelegte Wegstrecke 14 km. Anschließend verbrachten wir erholsame Stunden im Hotel Moura mit einem sehr schönen und feinen Outdoor-SPA und verschiedenen Saunen und Hottubes.




Am nächsten Tag ging es von Borovets in ca. 1 Stunde und 20 Minuten auf einer landschaftlich sehr schönen Strecke zurück zum Airport in Sofia, wo wir den Leihwagen abgaben und am Abend den Rückflug nach Wien antraten.